02.02.2022

Wie funktioniert ein E-Bike Motor?

Immer mehr E-Bikes sind auf den Straßen unterwegs. Aus guten Gründen. Einsteigern fällt das Radeln mit Tretkraftunterstützung leichter und auch Steigungen lassen sich mühelos bewältigen. Geübte Fahrradfahrer sind mit E-Kraft noch flotter unterwegs und können zum Beispiel fürs Training den Aktionsradius vergrößern. Demnach für alle Bikefans eine Win-win-Situation. Die nötige Power hierfür kommt neben dem Akku aus dem E Bike Motor. Genau über dieses Thema soll es diesmal im Blog gehen. Wir erklären dir, wie ein E Bike Motor funktioniert, welche Modelle es gibt und worauf du beim Kauf achten solltest. Viel Spaß beim Gewinnen neuer Erkenntnisse und deinem neuen E-Bike.

Das Herzstück eines E-Bikes-Fahrrads, der E-Bike Motor.

Das Herzstück eines E-Bikes-Fahrrads, der E-Bike Motor.

Wie ein E Bike Motor funktioniert

Herzstück beim E-Bike ist der Motor, komplettiert durch Steuerelektronik und Akku. Der Akku ist die Energiequelle und versorgt den Motor mit elektrischer Leistung. Damit dieser Motor exakt so wie gewünscht funktioniert, verlangt es nach einer ausgeklügelten Steuerelektronik. Aber wie weiß der Motor, wann und wie viel Power benötigt wird und dass er bei 25 km/h abriegelt?

Beim Branchenprimus Bosch erfassen über 1.000 Messungen pro Sekunde Parameter wie Drehmoment (Trittkraft), Trittfrequenz und Geschwindigkeit. Der Drehmomentsensor erkennt, mit wie viel Kraft der Biker in die Pedale tritt. Die Pedalumdrehungen misst der Trittfrequenzsensor. Ein weiterer Sensor zählt mithilfe des in den Speichen angebrachten Magneten die Umdrehungen des Rades, was auf die Geschwindigkeit schließen lässt. So kommt es zu einer optimalen Fahrdynamik und der gewünschten Tretkraftunterstützung. Zum besseren Verständnis einige Begriffe im Detail erklärt:

Was bedeutet Drehmoment?

Das Drehmoment wird gemessen in Newtonmeter (Nm) und steht für die Drehwirkung, also jene Kraft, die beim Treten in die Pedale ausgelöst wird. Ein Vergleich macht dies deutlich. Bei einem Motor mit einem höheren Drehmoment (z. B. 75 Nm) fällt das Anfahren deutlich leichter, als würdest du mit mit einem nur 40 Nm Motor starten. Einfach gesagt: Je höher das maximale Drehmoment, desto besser ist deine Beschleunigung vom Start weg.

Welche Unterstützungsstufe?

E-Bike-Motoren besitzen in der Regel unterschiedliche Unterstützungsstufen. Deren Wert wird in Prozent angegeben. Wenn du zum Beispiel 100 % Unterstützung einstellst, leistet der Motor die gleiche Kraft wie du. Viele Hersteller geben die maximale Antriebsunterstützung an. Bei einem Maximalwert von 280 % gibt der E-Bike Motor 2,8 Mal so viel Energie wie du selbst aufwendest.

Warum Fahrmodi?

Durch die einzelnen Fahrmodi erhältst du beim Pedalieren die gewünschte Unterstützung. Du stellst die Modi am Display ein und fährst zum Beispiel im Eco-Modus besonders energiesparend. Darüber freut sich auch der Akku. Fürs Gelände empfiehlt sich hingegen der Mountainbike-Modus. Und für sportliche Fahrten oder falls ein langer intensiver Anstieg zu meistern ist, wählst du den leistungsstärksten Modus aus.

Wieso eine Schiebehilfe?

Besonders zierliche Damen freuen sich über die Schiebehilfe, denn ein Fahrrad mit E-Bike Motor und Akku ist schwerer als ein unmotorisiertes Fahrrad. Das Schieben fällt damit bedeutend leichter, im Besonderen falls noch ein Kindersitz montiert ist.

Noch kurz zur Klärung der Begriffe E-Bike und Pedelec, da diese nicht selten für leichte Verwirrung sorgen. Das „E-Bike“ hat sich inzwischen als Oberbegriff für Fahrräder mit Motorisierung durchgesetzt. Doch eigentlich handelt es sich bei den meisten E-Bikes um Pedelecs. Denn der Begriff Pedelec steht für Pedal Electric Cycle und eine elektrische Tretkraftunterstützung – bei der man nicht selbst mit ganzer Kraft in die Pedale treten muss. Jedoch funktioniert der elektrische Antrieb nur zusammen mit dem Pedaltritt. Ein solches Pedelec darf ohne Zulassung bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h gefahren werden. Bei einem dem Begriff voll gerecht werdenden E-Bike hingegen, muss man nicht mehr selbst in die Pedale treten. Man schaltet den Elektroantrieb ein und das „Elektromofa“ fährt los. Richtige E-Bikes sind somit zulassungspflichtig. Erwähnt sei an dieser Stelle noch das selten vertriebene S-Klasse Pedelec. Hier wird die Tretkraftunterstützung erst bei 45 km/h abgeschaltet, weshalb auch hier zur Fahrt im öffentlichen Straßenverkehr ein Versicherungskennzeichen benötigt wird.

E-Bike Motorposition – die unterschiedlichen Varianten

Es spielt durchaus eine Rolle, wo der E-Bike Motor am Fahrrad installiert ist. Denn dies wirkt sich sowohl auf die zu übertragende Kraft als auch die Fahreigenschaften aus.

Bosch einer der wichtigsten E-Bike Motor Hersteller!

Bosch einer der wichtigsten E-Bike Motor Hersteller!

Der Hinterradmotor

Hier stehen mit dem Getriebemotor und dem Direktantrieb zwei Varianten zur Verfügung – wobei sich der Getriebemotor durchgesetzt hat. Dieser befindet sich an der Hinterradnabe und ist geräuscharm und sehr anzugsstark. Hier kommt auch oftmals die Akku-Aufladung während der Fahrt zum Einsatz (Rekuperation). Das meiste Gewicht liegt hier auf dem hinteren Bereich und der Radwechsel ist etwas aufwendiger.

Der Mittelmotor

Wie der Name schon vermuten lässt, befindet sich dieser Motor im Bereich des Tretlagers. Die Bauweise ist sehr kompakt, die Zugkraft (Traktion) enorm und durch den tiefen Schwerpunkt kommt es zu vorzüglichen Fahreigenschaften. Das Radfahren fühlt sich so an wie mit einem Bike ohne Motor. Der Mittelmotor ist mit allen Schaltungsvarianten kompatibel, Kette und Ritzel sind hier etwas höheren Belastungen ausgesetzt. Gerade wegen seiner guten Fahreigenschaften wird der Mittelmotor oft eingesetzt.

Der Vorderradmotor

Hier sitzt der Motor an der Vorderradnabe, folglich wird diese Variante auch Radnabenmotor genannt. E-Bikes mit Frontmotor sind vom Preis her relativ günstig. Jedoch wirkt sich das hohe Gewicht des Motor im Frontbereich ungünstig auf die Fahreigenschaften aus, deshalb nehmen E-Bikes mit Vorderradantrieb einen immer geringeren Stellenwert ein.

E Bike Motoren vergleichen – worauf kommt es an?

Du solltest bei der Entscheidung für das passende Fahrrad und somit auch für die Ausstattung mit einem entsprechenden E Bike Motor deine Einsatzgebiete kennen. Es liegt in der Natur der Sache, dass du bei Stadtfahrten weniger Energie benötigst als bei einer Trekking-Tour oder falls es ins Gelände geht. Einige Begriffe, die bei der Kaufentscheidung eine Rolle spielen, hast du oben bereits kennengelernt. Nachfolgend machen wir dich mit einem bekannten Hersteller und einige seiner E Bike Motoren bekannt.

Bosch – ein renommierter Motorenhersteller

Das deutsche Unternehmen Bosch gehört in Sachen E-Bike Motoren zu den führenden Herstellern. Das lässt sich bereits an der großen Modellvielfalt erkennen, mit der das Unternehmen auf die speziellen Herausforderungen im Bikesport eingeht. Hier die Bosch Modell-Serien „Performance“ und „Acitve Line“ in der detaillierten Übersicht.

Performance Line

Die Modellreihe Performance Line bietet E-Bike-Motoren für City-Fahrer, Mountainbiker und sportlich ambitionierte Biker gleichermaßen. Alle Motoren arbeiten mit 36 Volt Spannung. Weitere Merkmale zeigt dir die Tabelle.

Performance Line (ohne Line Speed)Performance Line (ohne Speed-Variante)Performance Line CXPerformance Line CX 2020

Einsatzgebiet City, Trekking, Mountainbike City, Trekking, Mountainbike Mountainbike Mountainbike
max. Drehmoment 63 Nm 65 Nm 75 Nm 75 Nm
Unterstützung bis 25 km/h 25 km/h 25 km/h 25 km/h
Motorart Mittelmotor Mittelmotor Mittelmotor Mittelmotor
max. Antriebsunterstützung 275 % 300 % 300 % 340 %
Fahrmodi Eco, Tour, Turbo, Sport-eMTB, Off Eco, Tour, Turbo, Sport-eMTB, Off Eco, Tour, Turbo, Sport-eMTB, Off Eco, Tour, Turbo, Sport-eMTB, Off
Gewicht 4 kg 3,2 kg 4 kg 3,2 kg
Leistungsunterstützung 250 Watt 250 Watt 250 Watt 250 Watt
mit Schiebehilfe Ja Nein Ja Nein

Einige Modelle der Performance Line sind auch in der Speed-Variante erhältlich. Dazu zählen Bosch Performance Line Speed und Bosch Performance Line 2020 Speed. Die Motoren sind leistungsstärker und bieten deshalb eine erhöhte Antriebsunterstützung mit höherem Drehmoment. Die Leistungsunterstützung gilt bis 45 km/h.

Active Line

Du bist mit dem E-Bike auf kurzen Strecken unterwegs und schätzt für die urbane Stadtfahrt oder bei der Trekking-Tour ein besonders natürliches Fahrgefühl? Dann sind E-Bikes mit Motoren aus der Acitve Line eine gute Option. Der Hersteller betont, dass diese Serie besonders geräuschoptimiert ist und zu den leisesten Antrieben in dieser Klasse zählt. Hier wieder eine Tabellenübersicht.

Active LineActive Linie Plus

Einsatzgebiet City, Trekking City, Trekking
max. Drehmoment 40 Nm 50 Nm
Unterstützung bis 25 km/h 25 km/h
Motorart Mittelmotor Mittelmotor
max. Antriebsunterstützung 250 % 270 %
Fahrmodi Eco, Tour, Turbo, Sport-eMTB, Off Eco, Tour, Turbo, Sport-eMTB, Off
Gewicht 2,9 kg 3,2 kg
Leistungsunterstützung 250 Watt 250 Watt
mit Schiebehilfe Ja Ja

Wir hoffen, dass dir der kleine Ausflug in die Welt der E Bike Motoren gefallen hat und du zahlreiche Informationen mitnehmen konntest. Denn dann geht es schon bald in der realen Welt mit